Im Wesentlichen geht es bei der Mykoremediation darum, wie wir Pilze als Heilmittel einsetzen können, um Umweltschäden rückgängig zu machen

Wie können wir all den Schaden beheben, der bereits verursacht wurde? Mykosanierung ist eine Form der Bioremediation, bei der von Pilzen produzierte Enzyme anstelle von Bakterien eingesetzt werden, um Schadstoffe abzubauen und das Gleichgewicht des Ökosystems wiederherzustellen. Wie Merlin Sheldrake es formulierte: „Bei radikalen mykologischen Lösungen geht es weniger um das Erfinden oder Lernen als um das Erinnern“. Im Grunde produzieren Pilze keine Enzyme, die sie nicht selbst gebrauchen, und so können Stoffwechselwege in Pilzgenomen über Generationen hinweg schlummern.

Wie können wir also Pilze zur Umweltdekontaminierung einsetzen?

Ein wichtiger Beteiligter bei der Mykosanierung ist der Pleurotus, ein Weißfäulepilz, der sich in den beliebten Austernpilz verwandelt. Wenn man gebrauchte Windeln mit dem Myzel in Kontakt bringt, kann man innerhalb von zwei Monaten eine Masseverringerung von 85 % erzielen.

Aus diesem Abfall wuchsen essbare Austernpilze – gesund und frei von menschlichen Krankheiten.

Dies ist bedeutsam, da gebrauchte Windeln 5-15 % des Gewichts der Abfälle in der Stadt ausmacht. Selbst wenn man das Plastik der Windeln belässt, ergibt sich immer noch eine Verringerung der Gesamtmasse um 70 % Außerdem wird durch die Entsorgung von Abfällen über die enzymatische Verbrennung die Menge der thermisch verbrannten Abfälle reduziert und damit die Luftqualität verbessert.
Pleurotus-Myzel kann auch dazu gebracht werden, Zigarettenstummel zu verdauen, von denen jedes Jahr 750 000 Tonnen weggeworfen werden. Während unbenutzte Zigarettenstummel mit der Zeit abgebaut werden, sind die gebrauchten zu sehr mit Giftstoffen gesättigt.
Wenn das noch nicht genug ist, um Dich von ihren Superkräften zu überzeugen.
Sie können auch Plastik verzehren und es innerhalb von Tagen in hochwertige Nahrung verwandeln!

Metallverschmutzungen können auch auf mykologischem Wege beseitigt werden. Durch den Prozess der Biosorption können Agaricus bisporus, Fomes fasciatus, Pleurotus platypus und Calocybe indica dazu beitragen, Elemente wie Kupfer, Zink, Eisen, Cadmium und Schwermetallabfälle zu beseitigen.
Diese Methode ist nicht nur effizient und wirksam, sondern auch kostengünstig.

Es gibt inzwischen sogar Forschungsergebnisse, die zeigen, dass antarktische Pilzarten Verbindungen, die in Rohöl und raffiniertem Erdöl vorkommen, aufnehmen und abbauen können. Pilze können Ölverschmutzungen beseitigen und helfen, das Gleichgewicht des Ökosystems wiederherzustellen.
Die Fähigkeit fünf große Aussterbeereignisse auf diesem Planeten zu überstehen, zeigt, dass Pilze in der Lage sind, Abhilfe zu schaffen, und dass wir nachlässig wären, sie zu ignorieren, während wir dem sechsten entgegensehen.
Das Pilzreich besitzt so viel ungenutztes Potenzial, dass es uns Hoffnung gibt, wenn wir uns den vielen Herausforderungen des 21 Jahrhunderts stellen.